HATHORS (ZH) / THE TLTS (AR) / BORDEAU LIPS (SG)

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Ihr aktuelles Album «Brainwash» ist eine furiose Mischung aus Grunge, Punk, Metal, Hardcore, Alternativerock. Das Trio aus Winterthur schafft es, musikalisch die vielen altbekannten bunten Steinchen zu mischen und neu zusammenzubauen. Und waren nicht die Lego-Flugzeuge die besten, die man selber baute, nachdem das gekaufte Feuerwehrauto runtergefallen und in die Bestandteile zerlegt war?

 

 

HATHORS (ZH)

… sind jedoch kein Bausatz, keine Blaupause, keine Kopie, sondern frisch und eindeutig “2015”. Die Vielfalt der musikalischen Einflüsse und Zitate ist es, und weniger Seattle mit seinen 70er-Verweisen, auch wenn das Albumcover stilistisch dort in seiner Bildästhetik anknüpft. HATHORS sind aber die Generation, die eine Grunge-Explosion nur aus den ARTE-Dokumentationen und von Schallplatten-Sammlungen der Eltern kennt, während man selber Refused gesehen hat, Metal Platten sammelte und Alternativerock der 90er aufgesogen hat. Und doch spürt man diesen wilden, schmucklosen Rock-Spirit, der den Seattle-Fame ausmacht. Bei “Brainwash” war das erklärte Ziel des Trios, die rohe Energie und Kraft der Live-Shows auf Band zu bringen, die HATHORS europaweit auf Festivals und in die Clubszene brachte. Ihr Live-Engineer Jean-Claude Pache wurde kurzerhand verpflichtet, der Mix anschliessend von John Agnello gemacht, der in seinem Auftragsbuch Namen wie Sonic Youth, Dinosaur Jr. oder Madrugada hatte. Und “Mastering Buddah” Dan Suter rundete den Sound ab. Es ist eben doch gut, wenn man die richtigen Lehrmeister gehabt, die richtigen TV Dokus gesehen und die richtigen Alben gesammelt hat…

BORDEAUX LIP (SG)

Bordeaux Lip klingen, als würde sich Pete Doherty mit den Herren von Placebo um das schönste Mädchen des Abends streiten. Und wahrscheinlich ist sie nicht einmal besonders hübsch. Mit ihrer Hassliebe zu Gitarren machen Bordeaux Lip all das, was die Szene momentan uncool findet: Grosse, eingängige Melodien, vorgetragen mit brennender Sehnsucht und Kratzbürsten-Charme. Der Einfluss der Wollhemd-Neunziger wird bewusst verschwiegen und lässt sich trotzdem nicht leugnen. Ihr Debütalbum ist roh aber nicht minimalistisch, hyperaktiv und dann doch wieder niederschlagend, manchmal kalt aber niemals herzlos. „COMPLIMENTS / ARGUMENTS“ vereint die zwei EPs von Bordeaux Lip auf einem Album. Schimmert auf der ersten Hälfte noch kindliche Euphorie durch, vereinsamt der Protagonist zunehmend. Im zweiten Teil malen sie mit düstereren Farben: Realitätsflucht, absolute Resignation vor den eigenen Selbstzweifeln und zum Schluss finden Bordeaux Lip das fragwürdige Glück im Nihilismus – „and even if it sounds unfair, the universe will never care“. Gefragt nach der Gründung, serviert die Band jedem eine andere absurde Geschichte. Hauptsächlich weil sich niemand genau erinnern kann. Ob sie sich nun tatsächlich bei einer Wein-Degustation kennengelernt, bei einem Skiausflug oder in einem anti-kapitalistischen Geheimbund zusammengefunden haben, ist zweitrangig. Es geht um die Erzählung. Und weingetränkte Lippen erfinden die schönsten Geschichten.

 

THE TILTS (AI)

Ein Klang. Bekannt und doch so fremd. Jane weiss, dass sie diesen schon einmal gehört hat! Begehrt darauf heraus zu finden, wer oder was diese Melodien von sich gibt, traut sie sich dieser zu folgen. Es ist ein Tag an dem die Zeit für sie mitspielt. Entlang des Weges sind die Beete gepflückt und die Tänzer haben längst die Bühne verlassen. Die Stimme! Jane erkennt sie durch und durch. Doch die schwingenden Saiten und tiefen Bässe lassen sie zweifeln. Ihre Schritte werden langsamer und sie bleibt stehen. Geh weiter Jane! Geh weiter.

 


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