LONG TALL JEFFERSON (LU) – Ein kleines Konzert # 200

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präsentiert von BRUCHTEIL  –  Long Tall Jefferson ist keiner, der es sich gemütlich macht. Der rastlose Songwriter & Storyteller war die letzten zwei Jahre permanent auf Tour, hat über 200 Shows in ganz Europa gespielt und das Publikum mit doppelbödigen Geschichten in seinen Bann gezogen.

 

Das erste Album „I Want My Honey Back“ hatte er selber auf einem Kassettengerät aufgenommen und seinen Lo-Fi Folk unterwegs als Download-Code auf vergilbten alten Postkarten und Vinyl verkauft. Man könnte diesen Mann mit Gitarre als Nostalgiker abtun oder als verklärten Einzelgänger. Doch es ging ihm nie um Eskapismus, sondern vielmehr darum, eine persönliche und aktuelle Position zwischen Tradition und Gegenwart zu finden.

Auf seinem Zweitling „Lucky Guy“ setzt er diese Suche fort und erweitert das Fundament von Gitarre und Gesang mit einem farbigen Arsenal an zusätzlichen Instrumenten. Drumcomputer, E-Gitarren, Klarinetten, Piano, Bass, Schlagzeug, Bläser, Violinen und Perkussion kleiden die Songs in ein abwechslungsreich orchestriertes Pop-Gewand. Die Texte stellen das Menschliche ins Zentrum und kreisen um die Verlorenheit des Einzelnen in den Wirren dieser Welt. Dabei profiliert sich Long Tall Jefferson als feinfühliger Chronist des Alltags, der das Spiel mit der Sprache liebt. So zum Beispiel im Titelsong, wenn der Protagonist das grosse Ganze in Frage stellt „how’s it even possible we’re living here / on this rocky thing wrapped in an atmosphere“ und sich gegen seine wiederkehrenden „first world problems“ zur Wehr setzt. Es ist eine bittersüsse Ironie, die immer wieder zwischen den Zeilen und in den Arrangements aufblitzt und so den latenten Weltschmerz ins Leere laufen lässt.

Aufgenommen während kurzer Tourpausen mit dem Produzenten Timo Keller, fand die Weite der Welt Einfluss in diese Produktion, der man die tausend kleinen Schritte von der ersten Idee bis zum finalen Resultat anhört. Long Tall Jeffersons unermüdliche DIY-Attitüde zeigt sich auch im aufstrebenden Kollektiv-Label Red Brick Chapel, das er 2011 gegründet hat und bei dem er als zentrale Schaltstelle agiert. Er hat mittlerweile eine Handvoll der angesagtesten Schweizer Newcomer Acts um sich geschart und sie sorgen gemeinsam für frischen musikalischen Wind bis weit über die Grenzen hinaus.

 


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