LOLA BOUM – Ein kleines Konzert # 225

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präsentiert von BRUCHTEIL – Tick, tick, tick – Boum! “Kinky Days” heisst das erste Album der Punkband Lola Boum aus Zürich, das am 26. Mai 2023 veröffentlicht wurde und direkt richtig auf die Ohren gibt.

 

Laut, wütend und dabei radikal selbstbestimmt stülpt Lola Boum ihr Inneres nach aussen und zeigt den Zuhörenden in acht facettenreichen Tracks, wie weibliche Freiheit im 21. Jahrhundert klingt.

Lola Boum ist selbstbewusst, nimmt kein Blatt vor den Mund, ist laut, forsch, gierig, sauer und zugleich sensibel, verletzlich, girly und quirlig. Vor allem aber liebt sie es, nicht in eine vorgefertigte Schublade gesteckt werden zu können. Punk hat sich schon immer mit dem System und der Gesellschaft auseinandergesetzt. Diese Musik war immer ein Ventil, über das Musiker:innen Emotionen kanalisiert zur Schau gestellt haben. Genau darum geht es in “Kinky Days”: Befreiung. Eine Befreiung von den gesellschaftlichen Normen, von den Erwartungen Anderer und schlussendlich eine Befreiung von einem selbst.

Hier geht es nicht darum, einem vorgefertigten, tief verankerten Frauenbild gerecht zu werden. Es geht darum, das zu tun, was Frau möchte. Sie zeigt diesen Erwartungen den Finger und lässt ihren Gefühlen freien Lauf. Mit einer gewissen Ironie thematisiert sie das ambivalente Verlorensein und den Druck, mit gesellschaftlichen Normen fertig zu werden. Und das mit einer lapidaren und augenzwinkernden Selbstgefälligkeit.

Offiziell gegründet wurde das Punktrio zwar 2022, den Punk-Funken in Lola Boum entfachten Künstler:innen wie Janis Joplin, Patti Smith, Juliette & The Licks und PJ Harvey aber schon viel früher. Es ist diese Faszination für laute, energetische Musikerinnen, welche gesellschaftlichen Normen ins Gesicht lachen, die das Fundament für Lola Boum bildete. Es überrascht also nicht, dass sich Lola Boum heute musikalisch auf den Spuren von Drunk Mums und den frühen Amyl and The Sniffers bewegt, rotzig ist, ohne dabei aggressiv zu sein und hintenraus doch auch langsamere Töne anklingen kann. Lola Boum kratzt am Postpunk, donnert Bass, der schön durchschrammelt und flüstert zeitweilen dreamwavey Vocals, die zum Träumen einladen, wäre das, was sie erzählen, nicht so verdammt schmerzhaft.

“Kinky Days” wurde während drei aufeinander folgenden Tagen live eingespielt und aufgenommen. Von Anfang an wollte Lola Boum ihren authentischen, rohen und unpolierten Vibe nicht verlieren und fand mit Felix Mechelke den perfekten Produzenten dafür.


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